Auf ins neue Jahr - Start mit Verlusten und mehr G'spür
Dieses Wochenende machte ich wieder einen Besuch bei den Bienen. Das vorherrschende Wetter beunruhigt mich immer mehr, aber man kann einfach nichts machen. Kurzes Heben der Deckel offenbarte mir Schreckliches - ein Volk war tot.
Tote Bienen auf den Wabengassen - als ob jemand einfach einen Schalter umgelegt hat und innerhalb einer Sekunde alle gestorben sind. Mittlerweile kann ich Aussagen verstehen, wenn Imkerkollegen zu mir sagen, dass früher der Tot eines Bienenvolkes gefühlsmäßig dem Tot eines Familienmitgliedes ähnlich war. (Naja der Vergleich stimmt nicht ganz aber Imker wissen was ich meine).
Die Hilflosigkeit die einem in dieser Situation begegnet ist erschreckend - jede Analyse ist nur Mutmaßung. OK - ich habe bei der letzwöchigen Kontrolle gesehen, dass einige Kotspritzer am Flugloch waren; das bedeutet laut Lektüre Volk beobachten.
Falls die Verkotung innerhalb des Stockes ein gewisses Maß übersteigt, hat das Volk ein Problem - Die Ursachen für eine übermäßige Verkotung können meines Wissens nach darin begründet sein, dass das Volk die Ruhr hat, dass das Volk über den Winter die Wärme nicht halten konnte und eventuell auch, dass das Volk Weisellos ist und daher durch unkontrollierte Fressaktivität der Energieverbrauch überhöht ist und es dadurch zu einer vorzeitigen Entleerung der Kotblase kommen kann. Aber wie dem auch sei, ich kann nur mutmaßen.
Der Futtervorrat war entgegen meiner letztwöchigen Vemutung noch mehr als ausreichend - drei Waben voll - teils noch verdeckelt, teils offen. Daran kann es vermutlich nicht gelegen sein, außer das Volk hat das Futter aus irgendeinem Grund nicht erreichen können.
Für das nächste Jahr, werde ich die Futterkontrolle eher durch anheben von Waben als durch eine Sichtkontrolle bzw. durch beides machen, dadurch ist die Kontrolle der Futtervorräte noch besser zu machen.
Wie gesagt - als Jungimker muss man das G'spür erst kriegen.....
Die Vermutung, welche meiner Meinung nach am ehesten zutrifft, ist, dass das Volk weisellos war, denn ich konnte keine Anzeichen von Brut finden. Aber wie gesagt alles ist nur eine Vermutung.
Aufgrund der Vielzahl von Vermutungen, von denen ich nicht weiss, welche richtig ist und ob überhaupt eine stimmt, habe ich mich sicherheitshalber dazu entschlossen, die "verkoteten" Waben zu verbrennen, um eventuelle Ansteckungsgefahr für die anderen Völker auszuschliessen. Zwei Futterwaben habe ich aufbewahrt, da muss ich noch Rücksprache mit Imkerkollegen halten um zu entscheiden, ob diese ok oder auch zu entsorgen sind.
Ein weiteres Problem, welches sich zeigte, war das Eindringen von Mäusen in meinen Wabenturm. Hatte alle Vorkehrungen getroffen, dass die Wachsmotte keine Chance hatte, aber an Mäuse habe ich als Jungimker als letztes gedacht. ALSO - AN ALLE JUNGIMKER - BEIM WABENTURM UNTEN EIN ABSPERRGITTER REIN - dann haben Mäuse keine Chance.
In unserem Fall konnen wir nur mehr ein Drittel der weiter verwenden, weil der Rest z.T. vollkommen zerstört bzw. stark angefressen ist. Die angefressenen Waben werden, meines Wissens nach, zwar ausgebaut, aber nicht mehr regelmäßig, sodaß wir uns entschlossen haben diese ebenfalls "zu entsorgen" und neue Mittelwände ausbauen zu lassen. Sicher ist sicher - wer weiss, was für Probleme aus unregelmäßig ausgebauten Waben in weiterer Folge entstehen.
Des Weiteren habe ich am Wochenende noch Rähmchen genagelt und werde kommendes Wochende die Mittelwändeproduktion abschliessen und den Stand für die neuen Völker (Anbringen der Flugbretter) herrichten.
Leider diesmal kein erfreulicher Bericht.
G.S.