Die 3. Kontrolle – Sch**** Wetter
Das Wetter ist wie im Herbst – ein Wahnsinn. Ich denke mir jeden Tag, dass es unglaublich und nicht so gut für die Bienen ist. Vor allem naht der 10. Tag und die dritte Kontrolle steht an. Aber was tun, wenn das Wetter weiterhin so bleibt – abwarten oder durchziehen? Die niedere Temperatur macht mir Sorge wegen der Brut. Eine Volkkontrolle bei niederen Temperaturen ist nicht wirklich gut!
Aber der zehnte Tag ist da und nach Rücksprache mit meinem Imkerpaten entschlossen wir uns es zu riskieren. Das Wetter war an diesem Nachmittag so lala. Wir begannen also mit der Kontrolle des ersten Volkes und der Herrgott hatte ein Einsehen mit uns. Die Sonne blinzelte heraus und es schien so, als ob für die Kontrolle das schlechte Wetter kurz Pause machen würde. Die Bienen waren ruhig und es zeigte sich auch ein Vorteil vom Pultständer – Unsere Arbeiten konnten auf der Windgeschützten Seite durchgeführt werden. Wie immer zeigte Sepp vor und ich machte es an der zweiten Hälfte der Völker unter Anleitung selbst. Ich merke langsam, dass die Handgriffe besser sitzen und dass die Sicherheit im Umgang mit den Bienen langsam kommt, aber wie gesagt langsam. Das heisst es noch üben, üben, üben…
Das letzte Volk ist das stärkste, aber auch das eigenartigste. Hier bauen die Bienen mehr nach unten als nach oben, sodass wieder einmal einiges an „Wildbau“ zu entfernen ist. Näpfchen waren diesmal auch nicht wirklich viele. Schön langsam wird es Zeit, die Honigräume vorzubereiten, d.h. ich muss noch ein paar Mittelwände fertigstellen – freue mich schon darauf. Leider hatte ich dieses mal keinen Fotoapparat dabei, sodaß ich kein Foto vom Wildbau im Stock machen konnte – dies habe ich aber dann zuhause nachgeholt. Was sich bei der Arbeit bewährt hat ist der neu angeschaffte Wabenbock. Mit diesem können die Waben bequem abgestellt werden (Foto das nächste mal).
Als wir mit der Kontrolle fertig waren, war ich sehr zufrieden, dass wir an diesem Tag doch noch alles erledigen konnten.
Was mir bei genauerer Betrachtung des Wildbaues aufgefallen ist, ist dass die Vorder- und die Rückseite der Waben leicht verschoben und gedreht ist. Die Natur ist offensichtlich der beste Naumeister, den es gibt. Mir war diese Bauart bis zu diesem Tag unbekannt, aber aus Sícht der Stabilität kann es wohl nicht besser gebaut werden. Ich hoffe auf dem Foto kann man erkennen, was ich meine.
Eines der Resümees an diesem Tag war, dass Bienen durchaus auch durch einen Handschuh stechen können. Meine Stichbilanz hat sich mit der heutigen Kontrolle verdoppelt, weil ich fasste fünf Stiche auf der rechten Hand aus. Sie ist dann etwas angeschwollen, sodass ich durchaus eine Nebenrolle in einem Horrorfilm annehmen hätte können, aber so ist das eben.
Was ich noch nach dieser Kontrolle gelernt habe ist, dass ich jedesmal den Fotoappartat mitnehmen sollte, weil es immer spannende Dinge gibt, welche mittels Foto festgehalten werden sollten.
Nächstes mal Honigraum aufsetzen, wenn das Wetter passt? Aus heutiger Sicht schaut‘s gut aus……